Handgemalte Skizze unserer Gartenplanung

Die Gartenplanung – Phase 1

Nach mehr als 1,5 Jahren Hausbau und -planung hatten wir gehofft, dass nach dem Umzug erst mal etwas Ruhe einkehrt. Aber natürlich legt sich ein Garten nicht von alleine an und erfordert wieder Planung, Recherche und vor allem viele, viele Entscheidungen. Wir teilen das Projekt Garten in verschiedene Phase auf, um es ein bisschen überschaubarer zu machen.

Wie auch beim Hausbau selbst, brauchen die zahlreichen Entscheidungen, die für den Garten getroffen werden müssen, ihre Zeit. Welche Möglichkeiten haben wir? Was wollen wir? Wie ist das umsetzbar und zu welchen Kosten?

Um ein bisschen Klarheit zu bekommen und eine bessere Übersicht über die verschiedenen Bereiche der Gartenplanung zu bekommen gehen wir so vor:

  1. Ideensammlung & grobe Planung auf Papier
  2. Arbeiten mit der höchsten Prioriät auswählen
  3. Gartenbau firmen finden und Angebote einholen

Die Alternative wäre, eine komplette Gartengestaltung und Umsetzung zu beauftragen. Wir haben uns aber aus mehreren Gründen dagegen entschieden: Zum einen ist das natürlich eine Preisfrage. Der Hauptgrund in unserem Fall war aber, dass wir bei unserem Hausbau gelernt haben, dass viele Entscheidungen einfach Zeit brauchen. Wir müssen erst einmal unseren Geschmack kennenlernen, alle Szenarien durchdenken und herausfinden, wie wir den Garten eigentlich nutzen (wollen). Und da wir noch nie einen eigenen Garten hatten und seit Jahren ohne Garten gewohnt haben, wird das seine Zeit brauchen.

1. Ideensammlung

Ein paar Arbeiten waren von vornherein klar wie zum Beispiel eine gepflasterte Einfahrt, ein Weg von der Straße zur Haustür oder auch eine Entwässerung. Vieles war aber bisher nur sehr grob angedacht und nicht besonders konkret im Bezug auf Material, Größe oder Lage.

Wir haben deswegen in der Ideenfindungsphase zunächst grobe Skizzen auf Papier erstellt um dort Wege und andere gepflasterte Flächen einzuzeichnen.

Dann haben wir uns anhand von verschiedenen Fragen eine noch ungeordenete Liste von Gartenelementen erstellt. Fragen, die uns geholfen haben waren zum Beispiel folgende:

  • Was wollen wir im Garten machen?
  • Wer wird den Garten nutzen?
  • Wie würden wir unseren “Traumgarten” beschreiben?
  • Was für “Problemzonen” sehen wir im und um unseren Garten?

Die Liste enthielt dann z.B. Dinge wie einen mittelgroßen Baum, Beerensträucher, ein Terrassendach, einen Geräteschuppen und ein Schildkrötengehege. Hilfreich war auch, aufzuschreiben was wir nicht wollen (einen Teich, Rosen, “englischen Rasen”).

Teilweise haben wir schon relativ konkrete Pflanzen auf die Liste gesetzt, teilweise war es noch her vage (“ein Baum, der max. 8m hoch wird, trockenresistent ist und eine schöne Krone ausbildet”).

2. Priorisierung

Diese große Liste von Ideen haben wir uns dann erneut vornommen um diese Ideen zu priorisieren und festzulegen, was möglichst bald (in den nächsten Wochen und Monaten) gemacht werden sollte. Geholfen haben uns die folgenden Fragen:

  • Was nervt uns aktuell am meisten am Garten / Grundstück?
  • Wo haben wir schon eine relativ konkrete Vorstellung zur Umsetzung?
  • Was soll/muss auf jeden Fall gemacht werden?
  • Welche Arbeiten sind Grundlage für andere Arbeiten?
  • Was ist später nur schwer / teuer / aufwändig nachzuholen?

Damit konnten wir aus der langen Liste eine deutlich kürzere Liste machen, die Phase 1 unserer Gartengestaltung bildet. Diese Arbeiten wollen wir möglichst bald angehen oder von einer Firma ausführen lassen:

Pflasterarbeiten

Ziemlich sicher sind wir uns, dass wir eine Einfahrt von der Straße bis zur Garage benötigen. Unsere Baugenehmigung sieht außerdem einen zusätzlichen Stellplatz neben der Garage vor. Dieser soll auch hergestellt werden, allerdings sind wir uns hier noch nicht ganz sicher, ob diese Fläche auch gepflastert werden soll. Vielleicht gibt es hierfür andere Möglichkeiten, wie Lochsteine, die etwas offener wirken und Wasser besser abführen.

Außerdem wollen wir hinter dem Haus die Terrasse pflastern (lassen). Momentan ist dort nur eine Sandfläche, aber eine Terrasse wäre wohl der meistgenutzte Ort in unserem Garten.

Daneben hätten wir gerne einen Weg von der Straße zur Haustür, denn noch trägt man ständig Sand von draußen ins Haus. Weitere Wege würden wir uns von der Haustür zur Garage / Einfahrt und von der Einfahrt ums Haus herum zur Terrasse wünschen.

Provisorischer Weg aus Gehewegplatten und Palette
Der provisorische Weg von der Straße zur Haustür

Für alle Flächen (außer eventuell den Stellplatz) stellen wir uns Pflastersteine in grau vor, eventuell schattiert oder auch in verschiedenen Größen (Altstadtpflaster). Wir haben schon in den Katalogen zweier Hersteller – Rinn und Kann – geblättert und die Auswahl ist fast unüberschaubar. Wir hoffen deswegen auch auf die Beratung der Gartenbaufirmen, vor allem was die praktischen Unterschiede angeht. Und am Ende wird unsere Entscheidung auch von den Kosten abhängen.

Entwässerung

Unsere Regenrinnen enden aktuell über dem Fußboden und werden über provisorische “Plastiktüten” entwässert. Das ist natürlich keine dauerhafte Lösung. Da die letzten Sommer sehr trocken waren, denken wir über eine Zisterne nach. Damit könnten wir das Regenwasser vom Dach zur Gartenbewässerung nutzen. Vermutlich günstiger wäre aber eine Lösung, wo das Wasser nur abgeleitet wird und abseits des Hauses versickert. Wir haben vier Regenrinnen am Haus, dazu zwei an der Garage und eine am Vordach (wobei dort vermutlich nur sehr wenig Wasser anfallen wird).

Fallrohr mit provisorischer Entwässerung
Fallrohr mit provisorischer Entwässerung

Daneben gibt es noch kleinere Arbeiten: Das Außengerät der Wärmepumpe benötigt noch ein Kiesbett zur Drainage des Wassers. Wenn die Wärmepumpe bei kalten Temperaturen auf Hochtouren läuft, fließt dort einiges Wasser ab. Zudem haben wir zwei Außenwasserhähne, die ebenfalls ein Kiesbett o.Ä. bekommen sollen um die Hauswand vor dreckigem Spritzwasser zu schützen.

Terrassenüberdachung

Unser Haus hat keinen Dachüberstand und unsere Gartenseite ist zugleiche die “Wetterseite”. Das bedeutet, dass man bei etwas Regen sofort nass wird, wenn man die Terrassentüren öffnet, bzw. das Wasser auch schnell ins Wohnzimmer gelangt. Deswegen denken wir über ein Überdachung für die Terrasse nach. Im Sommer werden wir auch ganz sicher eine Verschattung benötigen.

Es gibt hier verschiedene Optionen, die in Frage kommen: Glasdach mit Markise, ein Alu-Lamellendach, ein Screendach oder ein einfaches Dach mit Doppelstegplatten. Die Kosten sind sehr unterschiedlich, aber eben auch die Optik und Haltbarkeit. Daneben müssen wir auch bedenken, wie einfach das Dach zu reinigen ist, wie das Wasser abgeführt wird und wie sehr das Wohnzimmer verschattet wird. Das ist vor allem im Winter wichtig, denn momentan sehen wir ja, wie schön hell es ohne Dach ist.

Klar ist in jedem Fall: Es wäre am einfachsten, zumindest die Fundamente für die Pfosten zu stellen, bevor die Terrasse gepflastert wird.

Erdarbeiten

Abgesehen von den Erdarbeiten, die ohnehin im Rahmen der Pflasterarbeiten und Entwässerungsmaßnahmen anfallen, haben wir noch andere Baggerarbeiten in Planung: Auf der vorderen Ecke des Grundstücks lagert noch ein Teil des Aushubs von der Baugrube, der zumindest soweit möglich noch auf dem Grundstück verteilt werden soll. Hinter dem Haus ist es stellenweise sehr uneben, da wäre eine Angleichung an ein einheitliches Niveau wünschenswert. Außerdem stellen wir uns vor, dass die Terrasse keinen hohen Absatz zum umliegenden Garten haben soll, d.h. auch dort wäre eine Aufschüttung teilweise nötig.

Absatz zwischen Terrassentür und Bodenniveau
Absatz zwischen Terrassentür und aktuellem Niveau der “Terrasse”

Auch überlegen wir einen weiteren Baum im hinteren Garten zu pflanzen. Wir haben dort einen alten Apfelbaum, der nach Aussage unseres Baumpflegers nur noch einige Jahre überstehen wird. Da unser Boden unter der dünnen Oberbodenschicht nur aus Sand besteht, hat er uns auch empfohlen für einen neuen Baum einige Kubikmeter Boden auszutauschen. Wenn wir uns also schon für einen Standort entscheiden können, könnten wir diese Arbeit auch direkt in Auftrag geben.

3. Gartenbaufirmen finden

Bei der Suche nach einer Gartenbaufirma, die uns bei der Umsetzung unserer Gartenarbeiten hilft, sind wir verschiedene Wege gegangen: Einige Firmen haben wir über Empfehlungen aus einer lokalen Facebook-Gruppe gefunden. Anderen über Werbung vor Ort, die uns bei Spaziergängen aufgefallen war. Einige weitere Firmen haben wir über eine Suche auf Google Maps recherchiert. Dazu kamen noch zwei eher zufällige Kontakte, einer davon über unseren zukünftigen Nachbarn.

Bei allen Anfragen haben wir deutlich bessere Erfahrungen mit einer telefonischen Kontaktaufnahme gemacht. So haben wir eigentlich immer eine direkte Absage oder einen Termin erhalten. Bei Anfragen per E-Mail war die Antwortquote sehr schlecht.

Zahlreiche Firmen haben direkt abgesagt bzw. hätten uns Termine im nächsten Jahr anbieten können. Aber wir haben zum Glück auch einige vielversprechende Firmen gefunden. So werden wir hoffentlich bald einschätzen können, welche Kosten auf uns zu kommen und welche Arbeiten wir eventuell doch selbst machen.

Für das Terrassendach haben wir uns direkt an spezialisierte Firmen gewandt, die wir von Flyern kannten oder über eine Recherche im Internet gefunden haben.

Lila Krokusse und Schneeglöckchen in einem Blumentopf

Weitere Pläne für den Garten

Für die nächste Phase der Gartengestaltung werden wir erst einmal wieder überlegen, was von den weiteren Ideen umgesetzt werden soll und wie wir uns möglichst viele Optionen offen halten. Klar geworden ist uns, dass der Zaun vorne zur Straße wohl erst deutlich später aufgestellt werden sollte, damit noch Bagger und anderes schwere Gerät in den hinteren Garten gelangen können. Das könnte für viele weitere Pläne noch notwendig sein:

Aktuell denken wir nicht, dass wir einen Fertigpool haben möchten, aber vielleicht wäre ein Whirlpool / Jacuzzi eine Überlegung wert? Ein solcher braucht sicher auch ein stabiles Fundament, ebenso wie ein Gartenhaus. Vielleicht wollen wir auch noch mehr Boden austauschen lassen, entweder für einen weiteren Baum oder für Beete – wie schon geschrieben, besteht unser Grund ja fast nur aus reinem Sand.

Ein weiteres wichtiges Thema für uns sind die tierischen Gäste und Mitbewohner im Garten. Wir entdecken fast wöchentlich neue Vogelarten, die unseren Garten nutzen. Und auch wenn wir natürlich viele Ideen haben, wie wir die Fläche nutzen wollen, fänden wir es auch schön, diesen Vögeln und anderen Tieren weiterhin einen Lebensraum zu bieten. Das könnte zum Beispiel eine Wildblumenwiese im unteren Bereich des Gartens sein sowie stachelige Sträucher, die Vögeln Schutz bieten. Eine Trockenmauer für Eidechsen und Insekten könnten wir uns auch gut vorstellen.

 

Ein Kommentar

  1. Hallo zusammen, für die Entwässerung der Regenrinnen bin ich noch ganz klassich mit meinen Regentonnen. Ich find die zwar nicht sehr schön aber sie tuen ihren Zweck. Ich bin gerade auf der Suche nach einer zukünftigen Lösung für die Regenwasserentwässerung. Ich hoffe, dass ich etwas kostengünstiges aber auch effektives finde. Wünscht mir Glück. LG

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