Mittlerweile ist auch in Sachen Farbe einiges passiert: Der Maler hat seine Arbeit aufgenommen. Da wird im Werkvertrag nur weiße Wände vereinbart hatten, sind farbige Wände Zusatzkosten. Aber ob wir es selbst so gut hinbekommen würden, wie ein Profi?
Malervlies & weiße Wände
Im Werkvertrag vereinbart ist, dass alle Wände und Decken im EG und OG grundiert und mit Malervlies versehen werden. Danach werden sie weiß gestrichen und sind dann “fertig”.
Deswegen dachten wir uns auch nichts dabei, dass in unserem Bauablaufplan nur ein Termin für Malerarbeiten eingetragen war. Beim ersten Kontakt mit unserem Maler stellte sich dann aber schnell heraus, dass dies nicht ganz richtig ist: Auch bei nur weißen Wänden kann er zum aktuellen Zeitpunkt seine Arbeiten nicht komplett ausführen. – Zur Erinnerung: Es fehlen noch alle Fußböden, die Hauseingangstür, die Treppe und die Innentüren.
Zum einen ist die Hauseingangstür ein Problem: Die Wände um die Bautür herum sind noch nicht einmal verputzt, d.h. dort müssen sowohl der Verputzer als auch der Maler später noch einmal tätig werden. Aber natürlich erst wenn die Tür eingebaut ist.
Zum anderen kann auch der Endanstrich der meisten Wände erst dann erfolgen, wenn keine Gefahr mehr besteht, dass diese wieder verschmutzt werden. Vor allem die Fliesenleger, aber generell alle Gewerke die Staub verursachen müssen alle vorher fertig werden.
Kurzum: Die Bauzeit verlängert sich nochmal um einige Tage, da der Maler als letzter noch einmal eingetaktet werden muss. Allerdings ist er ziemlich flott und braucht nur etwa zwei Tage für die finalen Arbeiten – damit können wir also gut leben.
Bunt, bunt, bunt…
Wir haben uns dann noch entschieden, einige Wände zusätzlich farbig streichen zu lassen. Selbst machen wäre zwar auch möglich – und günstiger. Aber so schön wie ein Profi bekommen wir das sicher nicht hin. Außerdem hatten wir für einige Räume schon sehr genaue Vorstellungen, welche Farbtöne wir haben wollen. Im Baumarkt wäre das sicher nicht so einfach genau diese zu bekommen.
Für den Profi ist es aber kein Problem, wenn wir haben die Farben anhand der NCS-Farbskala bestimmt. NCS steht für Natural Color System, das ist eine standardisierte Palette von Farbtönen, die unter anderem von Innendesignern und Architekten verwendet werden. Deswegen sind diese Farbtöne im Baubereich gebräuchlich. Vorteilhaft ist auch, dass die Palette deutlich größer ist als die klassische RAL-Palette: 1950 Farben gegenüber nur 215.
Der Nachteil von NCS ist, dass es als proprietäres System geschützt ist und z.B. keine offiziellen “Umrechnungen” der Farbtöne in andere Farbwerte wie RGB oder CMYK existieren. Auch die Farbfächer sind nicht ganz günstig.
Zum Glück gibt es auch noch das Internet und zahlreiche Webseiten, die bei der Suche nach Farbcodes helfen 😇
Vor Ort Termin
Um alle Details zu klären, wollten wir uns vor Ort mit dem Maler treffen. Beim ersten Anlauf musste der Termin allerdings spontan um 7:30 morgens verschoben werden, da erst auf der Baustelle klar wurde, dass die Trockenbauer noch gar nicht fertig waren und die Baustelle “blockierten”. Leider war diese Information weder bei uns noch beim Maler angekommen.
Beim zweiten Anlauf klappte es dann und wir konnten alle offenen Punkte vor Ort durchgehen. Die wichtigen Infos wurden direkt auf den Wänden vermerkt. Abgesprochen haben wir z.B. folgende Punkte:
- Wie hoch werden die Wände in den Bädern gefliest? Ab wo muss die Wand gestrichen werden?
- Welche Wände sollen farbig gestrichen werden?
- Wie wird der Fußboden im OG gemacht und ist dort eine starke Verschmutzung zu erwarten, z.B. durch Abschleifen?
Bei den farbigen Wänden mussten wir uns dann auch noch entscheiden, ob wir die Farben auf der ganzen Wand wollen oder mit einem weißen Rand. Nach einiger Überlegung haben wir uns gegen die Ränder entschieden.
Zu unserer Farbauswahl wollte der Maler nicht so richtig eine Meinung äußern – aber am Ende muss es ja uns gefallen 😉
Außerdem haben wir nochmals das Problem mit der Eingangstür diskutiert. Im Nachgang haben wir uns dann beim Bauleiter dafür eingesetzt, dass der Einbau früher erfolgt. Und siehe da, es klappt! Der Einbautermin konnte auf den 12.11. vorgezogen werden, so dass auch die davon blockierten Putz- und Malerarbeiten schon früher fertiggestellt werden können.
Der farbige Anstrich wird erst ganz am Ende gemacht, d.h. es bleibt noch eine Weile spannend, ob wir uns richtig entschieden haben. Hätten wir doch lieber weiße Ränder bestellen sollen?